Eines braucht sich die Deutsche Bahn wirklich nicht vorwerfen lassen: Fantasielosigkeit bei der Begründung, warum etwas nicht so klappt, wie es klappen soll. Die Lautsprecher-Durchsagen in fahrenden oder stehenden Zügen haben es sogar zu einem eigenen Twitter-Kanal gebracht, der mich mal sehr amüsiert, mal sehr ärgert – je nachdem, ob ich gerade im Zug sitze oder nicht.
Ähnlich fantasievoll erklärt die Bahn, warum die Schranken bei einem Bahnübergang in Imsweiler (Donnersbergkreis) seit Jahren immer wieder defekt sind. Da wären: Wasserschaden, Blitzeinschlag, Hitze, Kälte, fehlende Ersatzteile. Für Anwohner und Verkehrsteilnehmer ist die Sache allerdings kein bisschen amüsant. Denn die Schranken bleiben mal stundenlang unten und blockieren damit eine vielbefahrene Bundesstraße, oder sie bleiben oben, obwohl ein Zug kommt – ein Nervenkitzel der besonderen Art. Zwischenzeitlich musste jeder Zug hupen, bevor er die Stelle passierte – jede halbe Stunde zwischen halb sechs morgens und etwa zehn Uhr abends.
In seiner Verzweiflung hatte der Bürgermeister von Imsweiler, Peter Ziepser, vor einigen Wochen Anzeige gegen die Bahn erstattet, wegen gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr und mangelnder Absicherung. Doch die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern hat mittlerweile das Verfahren eingestellt, weil sie keine Straftat erkennen kann.
An Fantasie ist die Bahn der Staatsanwaltschaft jedenfalls überlegen. Das ist in diesem Fall fast schade.
July 29, 2020 at 07:17PM
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Hier ist die Bahn richtig gut | SWR Aktuell - SWR
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gut
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