Monday, July 20, 2020

Gilching/Bayern: Gut gerüstet fürs Ungewisse - Merkur.de

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127 Schüler haben heuer am Christoph-Probst-Gymnasium ihr Abitur gemacht. Am Freitag haben sie ihre Zeugnisse bekommen.

– Trotz Pandemie lässt sich das Gilchinger Christoph-Probst-Gymnasium (CPG) das Feiern nicht nehmen. In fünf Etappen feierten die insgesamt 127 Abiturienten am Freitag in der Aula ihren erfolgreichen Schulabschluss.

„Ein solches Ergebnis hatten wir lange nicht mehr. Es kann sich sehen lassen“, freute sich Schulleiter Peter Meyer. Die Coronakrise hat sich nicht negativ auf die Abschlussergebnisse ausgewirkt, im Gegenteil: „Die Noten sind gut, etwas besser als die letzten Jahre“, sagte Meyer. Ein Drittel seiner Schüler hat eine Eins vor dem Komma, viermal gab es die Traumnote 1,0.

Und dennoch gibt es einen großen Wermutstropfen: „Mir tut es wahnsinnig leid, dass sie keinen großen Abiball machen können“, sagte Meyer. Der im Vergleich zu den üblichen Abifeiern in der Turnhalle eher bescheidene Rahmen am Freitag startete mit einem musikalischen Höhepunkt. Marleen von Doesburg (Violine) nebst Streicherensemble stimmten bezaubernd schwungvoll den „Csárdás“ von Vittorio Monti an.

Zu Zeiten, in denen sich der Mundschutz längst als Modeaccessoire etabliert hat, entlässt das CPG die scheidende Schülergeneration in eine ungewisse Zukunft. „Wo nichts unsicher schien, scheint auf einmal alles unsicher zu sein“, sagte Meyer. „Jede Krise löst Vertrauensverluste aus. Leben bedeutet, Ungewissheit anzunehmen. Macht euch auf ins Ungewisse“, betonte der Schulleiter.

Auch Bürgermeister Manfred Walter, dessen Rede auf der Leinwand übertragen wurde, bezeichnete das Jahr 2020 als Herausforderung: „Die Covid-19-Pandemie verlangt uns sehr viel ab. Die Vorbereitungen auf das Abi waren sicher nicht einfach. Dass Sie trotz aller Widrigkeiten konzentriert geblieben sind und den höchsten Schulabschluss erreicht haben, verdient unseren höchsten Respekt.“

Im Rückblick auf das Jahresmotto 2012 („yolo – you only live once“) gaben Selina Rieger und Raffael König ihrer Abi-Rede einen durchweg humorigen Anstrich und stellten fest: „Einige der Lehrer haben es wirklich geschafft, uns zu besseren Menschen zu machen.“ Auch ihren Sommer zu Hause, umgeben von Freunden und Familie, wollen die beiden jungen Redner nicht verteufeln: „Unser Abi war durch Covid-19 unheimlich geprägt. Vielleicht können wir dieser Krankheit etwas abgewinnen und es als Chance nehmen.“

Trotz des kleineren Rahmens mussten die 127 Abiturienten am Freitag ihren individuellen Catwalk zur Zeugnisausgabe nicht missen. Schulleiter Meyer zeigte ein Herz für seine Schützlinge und machte das traditionelle Defilee auch auf engem Raum möglich: „Ihr musstet dieses Jahr auf so vieles verzichten, aber nicht auf den roten Teppich“, sagte er, ehe er jedem Einzelnen das Zeugnis und eine weiße Rose in Erinnerung an der Namenspatron der Schule überreichte.

Von Nilda Höhlein




July 19, 2020 at 11:53PM
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