Ich bin regelmäßig eine schlechte Freundin. Ich hasse es, mich für Samstag in vier Wochen um 14.30 Uhr auf einen Kaffee zu verabreden. Ich vergesse oft, bei WhatsApp zurückzuschreiben. Es widerstrebt mir, mich für Wochenend-Telefonate bereitzuhalten. Für viele Freunde übergehe ich dieses eigenbrötlerisch-kindische Verhalten natürlich trotzdem: Ich lege mich fest. Ich organisiere andere Termine drumherum. Denn die Alternative wäre, sie gar nicht zu sehen.
Noch immer denken viele, dass sich gute Freunde dadurch auszeichnen, dass man alles mit ihnen teilt, man sich regelmäßig schreibt und sich mehrmals die Woche trifft, ob nun im Café um die Ecke oder - wegen Corona - im Videochat. Dabei sind Freundinnen, die man nur alle drei oder vier oder fünf Monate sieht, nicht unbedingt die schlechteren. Die Beziehung verläuft nur anders, sagt die Diplom-Psychologin Karina Hillenbrand aus Hamburg. Und die Basis sei eine andere.
Man kann verschiedene Freunde haben: beste Freundinnen, mit denen man alles in der banalsten Banalität bespricht – von mehligen Äpfeln bis zum Beziehungsstreit. Dazu kommen Arbeitskollegen, Sportsfreundinnen, Nachbarn, Schulfreundinnen.
July 06, 2020 at 05:04AM
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Quartalsfreundschaft: Warum es gut ist, manche Freundinnen nur selten zu sehen - DER SPIEGEL
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gut
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