Bei einigen Menschen hält sich immer noch die Vorstellung, Videospiele seien schlecht für die Entwicklung von Jugendlichen. Eine britische Wohltätigkeitsorganisation hat sich genau diese Debatte zum Forschungsgegenstand genommen und mit ihren Untersuchungen interessante Ergebnisse geliefert.
Primär geht es in der Forschungsumfrage von National Literacy Trust darum, den Einfluss von Videospielen auf die Lese- und Schreibfähigkeit von jungen Menschen zu untersuchen. Insgesamt 4.626 Jugendliche aus Großbritannien, im Alter zwischen elf und sechzehn Jahren, nahmen an der Untersuchung teil.
In einer anderen Untersuchung von Activion Blizzard wurde das Gaming-Verhalten unserer Mütter untersucht:
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Die Ergebnisse der Umfrage
Einfluss auf die Lesekompetenz
Die Umfrage ergab, dass Videospiele für viele junge Leute als Einstieg zum Lesen dienen kann und das allgemeine Leseverständnis verbessert.
- 79,4 Prozent lesen mindestens einmal im Monat etwas über Videospiele.
- 39,9 Prozent der Jugendlichen halten sich regelmäßig in Ingame-Chats auf.
- 30,5 Prozent der Befragten lesen Spiele-Reviews oder sind auf diversen Blogs unterwegs.
- 21,8 Prozent geben an, Bücher über Videospiele zu lesen.
- 19,4 Prozent der Jugendlichen lesen regelmäßig Fan-Fiction.
Förderung der Kreativität
Laut der den Ergebnissen steigern Videospiele die Kreativität der Jugendlichen und animieren sie dazu, selbst etwas zu schreiben.
- 62,5 Prozent geben an, mindestens einmal im Monat etwas zum Thema Videospiele zu schreiben.
- 27,5 Prozent der Befragten schreiben regelmäßig Skripte.
- 22,1 Prozent helfen anderen Spielern durch Guides oder Beiträge.
- 10,8 Prozent der Jugendlichen schreiben selber Fan-Fiction.
- 8,0 Prozent schreiben eigene Blogs und Reviews.
Steigerung der Sozialkompetenz
Es wurde festgestellt, dass der Austausch über die Erfahrung in einem Videospiel die positive Kommunikation mit der eigenen Familie und dem Freundeskreis fördert. Über Bücher wird nicht einmal ansatzweise so viel diskutiert.
- 76,3 Prozent der Jugendlichen sprechen mit ihren Freunden über Videospiele.
- 29,4 Prozent der Befragten diskutieren über Bücher.
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Empathie durch Videospiele
Die Umfrage ergab, dass die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen, durch Videospiele gesteigert werden kann.
- 65,0 Prozent der befragten Jugendlichen sind der Meinung, dass Videospiele ihnen dabei helfen, sich in andere Menschen zu versetzen.
Mentales Wohlbefinden
Laut den Umfrageergebnissen helfen Videospiele den Jugendlichen, einen Ausgleich zu finden. Viele Testpersonen geben an, Spiele würden ihnen dabei helfen mit Stress und schwierigen Situation umzugehen. Dazu wurden auch die Eltern der Testpersonen befragt:
- 55,6 Prozent der Eltern erklären, dass sich ihr Kind während der Quarantäne beim Spielen mit Freunden und der Familie ausgetauscht hat.
- 59,6 Prozent der Eltern sind der Meinung, dass die Kommunikation während eines Videospiels mit der Familie oder Freunden dabei geholfen hat, besser durch die Quarantäne in der Corona-Krise zu kommen.
Jungen spielen mehr als Mädchen
Unter den Testpersonen gab es deutlich mehr Jungen als Mädchen, die Videospiele spielen. 95,6 Prozent der Jungs gaben an, Videospiele zu spielen, wohingegen es bei den Mädchen lediglich 65,2 Prozent waren.
- 70,5 Prozent der Jungen haben während der Quarantäne mit ihrer Familie und Freuden während eines Videospiels geredet. Bei den Mädchen waren es 39,7 Prozent.
Gaming ist indes längst kein reines Jugendthema mehr: Inzwischen umspannt die Spieler-Gemeinde das gesamte Altersspektrum - mit dem Löwenanteil bei über 50-jährigen. Eine weitere Studie hat herausgefunden, dass Spielen sogar dabei helfen kann, Alterskrankheiten vorzubeugen.
August 21, 2020 at 11:14PM
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Videospiele sind gut für junge Menschen, sagt Forschungsumfrage - GameStar
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gut
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