Aktuell gibt es 3467
Corona-Fälle in Schleswig-Holstein. Vier kamen am Wochenende neu hinzu. Landesweit wächst die Sorge.Genügend Beatmungsgeräte
„Von einer zweiten Welle sind wir dennoch weit entfernt“, sagt
Patrick Reimund, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH). Weder personell noch vom Material her werde es voraussichtlich ein Problem sein, wieder entsprechend mehr Patienten zu behandeln. „Zumindest wenn es sich den Größenordnungen bewegt wie im ersten Quartal.“ Es sei kurzfristig möglich, normale Krankenbetten in Intensivbetten umzuwandeln, auch Beatmungsgeräte stünden in ausreichender Zahl bereit.Laut Kieler
Gesundheitsministerium stehen in Schleswig-Holstein 1117 Intensivplätze mit Beatmungsmöglichkeit zur Verfügung. „Diese Zahl wurde nie reduziert“, sagt Ministeriumssprecher Marius Livschütz. „Sie wurde seit März kontinuierlich erhöht.“ Zu Anfang seien es nur 667 Intensivbetten gewesen.Allein das
UKSH hatte seine Intensivplätze bereits im April mehr als verdoppelt. Insgesamt stünden dort 406 Intensivbetten allein für Covid-19-Patienten zur Verfügung, informierte Sprecher Oliver Grieve. Neben dem interdisziplinär einsetzbaren Personal stünden zusätzlich 2250 freiwillige Helfer bereit – davon 954 Studierende.20 Corona-Patienten in den Kliniken
Landesweit gebe es, was das Personal angehe, derzeit keine Hinweise darauf, dass dieses nicht ausreichen könne, ergänzt
Marius Livschütz. „Im April – zum bisherigen Höhepunkt der Pandemie – gab es 159 Patientinnen und Patienten, die im Krankenhaus zeitgleich behandelt, und 59 Fälle, die zeitgleich beatmet werden mussten. Dieses war mit dem vorhandenen Personal gut zu leisten.“ Gerade seien 20 Patienten in stationärer Behandlung, von denen zwei beatmet werden müssten. Notfalls könne Personal zwischen den Krankenhäusern verschoben werden. Dafür seien Pläne entwickelt worden. Bisher wurden 543 Corona-Patienten in Schleswig-Holstein im Krankenhaus behandelt. Am UKSH wurden bisher insgesamt 116 Patienten ambulant und stationär versorgt, aktuell seien es vier Patienten.Testzentrum
Lübeck weiter geöffnetDie
Gesundheitsämter seien ebenfalls vorbereitet, hatte Reinhard Sager, Landrat des Kreises Ostholstein und Vorsitzender des Deutschen Landkreistages, bereits Ende Juli gegenüber den LN betont. Das gelte auch für Lübeck, sagte Stadtsprecherin Nicole Dorel. „Derzeit ist das Infektionsgeschehen moderat. Das Gesundheitsamt ist personell und auch technisch jederzeit vorbereitet, eine eventuelle weitere Zunahme von Covid-19-Fällen zu bearbeiten.“Zwar seien derzeit die Testzentren im Land aufgrund des geringen Patientenaufkommens geschlossen, bestätigte
Nikolaus Schmidt von der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSH) in Bad Segberg. Doch gebe es neben den fünf Testmobilen für Reiserückkehrer drei weitere mobile Test-Einsatzteams, die schnell an einen Krisenherd verlegt werden könnten. Der eigens eingerichtete „Covid-Stab“ sei in der Lage, sich über die Kreisstellen kurzfristig „zusammenzutelefonieren“ und Kräfte zu bündeln.Als einziges Testzentrum bislang weiter geöffnet ist das Lübecker Testlabor der Laborärztlichen Gemeinschaftspraxis. Dies gelte zumindest noch für den ganzen August, erklärte Leiter Andreas Bobrowski. Es sei vorstellbar, dass dies auch noch länger der Fall sein werde. Personell werde schon durch die Auswertung der Tests der Reiserückkehrer derzeit „am Limit“ gearbeitet. „Sollten die Zahlen schlagartig nach oben gehen, sind wir vorbereitet.“ Man sei „mit anderen Laboratorien gut vernetzt“.
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Marcus StöcklinAugust 04, 2020 at 12:00PM
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Corona: Schleswig-Holstein auf zweite Welle gut vorbereitet - Lübecker Nachrichten
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gut
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